Ich konnte an einer Pressereise im Allgäu teilnehmen und wurde mit feinem Käse verwöhnt. Vor allem auf den Alphütten ist das ein herrliches Erlebnis. Die Kühe sind glücklich auf der Alm, und es entsteht herrlicher Käse. Dessen Herkunft ist geschützt.
Im Allgäu beherrschen folgende vier Sorten den Käsemarkt
Allgäuer Emmentaler
Die Grundlage für den Allgäuer Emmentaler bildet eine spezielle Milch, welche durch strenge Fütterungsvorschriften entsteht. Hinzu kommt eine geografische Abgrenzung, die festschreibt, dass nur innerhalb dieser Grenzen die typischen Bedingungen von Klima und Futtergrundlage bestehen. Äußerlich ist er durch seine matt- bis goldgelbe, glatte Rinde von einem Bergkäse zu unterscheiden und innen klar durch seine großen Löcher erkennbar. Geschmacklich ist er aromatisch rein bis nusskernig mit einer leichten Schärfe. Auch hier intensiviert sich der Käse geschmacklich, desto länger er lagert.
Allgäuer Bergkäse
Er gilt als absoluter Klassiker der Region. Der Allgäuer Bergkäse ist ein Hartkäse und folgt einer langen Käsetradition des Allgäus. Für die Herstellung von einem Kilo Allgäuer Bergkäse benötigt man ein Gemisch von elf Litern roher Abend- und Morgenmilch. Ein Laib mit einem Durchmesser von 40 bis 90 Zentimetern bringt stolze 15 bis 50 Kilogramm auf die Waage. Die charakteristische Rinde des Allgäuer Bergkäses schimmert matt-gelb bis bräunlich. Beim Aufschnitt zeigt sich im Käseinnern ein geschlossener Käseteil mit einzelnen kleinen Löchern. Je nach Alter schmeckt er unterschiedlich; anfangs mild-aromatisch, nusskernig wird er mit zunehmender Reifung kräftiger und würziger.
Allgäuer Sennalpkäse
Der Allgäuer Sennalpkäse ist ein Bergkäse, der nur auf gelisteten und anerkannten Sennalpen im Allgäu während den Sommermonaten in handwerklich-traditioneller Weise produziert werden darf. Seinen pikanten bis kräftig würzigen, etwas nussartigen Geschmack erhält der Sennalpkäse durch seine besonderen Inhaltsstoffe: Das Braunvieh, welches im Sommer auf den Weiden grast, muss auf mindestens 800 Höhenmetern weiden. Nur dann besitzen die Weiden besondere Pflanzen mit wertvollen Inhaltsstoffen, die in die Milchproduktion einfließen und den Geschmack des Käses prägen.
Allgäuer Weißlacker
Der Exot unter den geschützten Allgäuer Käsesorten ist ohne Frage der Weißlacker. Sein weißgelbes Äußeres mit einer dünnflüssigen, lackartigen Schmiere erinnert stark an einen handelsüblichen Feta-Käse. Allerdings sorgt der Weißlacker für ein pikantes und leicht scharfes Geschmackserlebnis und regt mit seinem fünfprozentigen Salzgehalt den Durst so richtig an. Entstanden ist dieser Käse durch ein „glückliches Vergessen» eines ,,Backsteinkäses» in einer Limburger Käserei in Wertach im Allgäu. Die Brüder Kramer ließen einen Käse versehentlich länger im Salzbad. Als sie dieses Missgeschick entdeckten, wollten sie den Käse dennoch nicht verschwenden und lagerten ihn in einer dunklen, kühlen Ecke ihres Kellers. Ein Münchner kaufte den Weißlacker für seinen Biergarten. So wurde der Weißlacker zum Verkaufshit.