Schweizer Käsepass – Käsereien besuchen

Käse Salami Platte

Vom Verband «Schweizer Käse» wird ein Käsepass herausgegeben. Die Kunden sollen angeregt werden, den Schweizer Käse und die damit verbundenen Landschaften zu erleben. Dafür gibt es einen roten Pass, wo die Käsereien beschrieben sind, und welcher beim Besuch abgestempelt wird. 

Ich habe die Schaukäsereien bereits besucht und im großartigen Laden der Milchmanufaktur in Einsiedeln gestöbert. Zudem beabsichtige ich, wieder vermehrt in der Schweiz unterwegs zu sein und Reiseangebote auszuarbeiten. Der Schweizer Käsepass ist eine wunderbare Idee, den Schweizer Käse zu entdecken.

  • Appenzeller Schaukäserei, Stein AR im Appenzellerland
  • Emmentaler Schaukäserei, Affoltern BE im Emmental
  • Maison du Gruyère, Gruyère FR im Greyerzerland
  • Milchmanufaktur Einsiedeln SZ.

Wer alle vier Stempel vorweisen kann, erhält ein Geschenk.

Erlebt: Käsesorten aus dem Allgäu

Allgäuer Kuh als Symbolbild für Allgäuer Käse

Ich konnte an einer Pressereise im Allgäu teilnehmen und wurde mit feinem Käse verwöhnt. Vor allem auf den Alphütten ist das ein herrliches Erlebnis. Die Kühe sind glücklich auf der Alm, und es entsteht herrlicher Käse. Dessen Herkunft ist geschützt. 

Im Allgäu beherrschen folgende vier Sorten den Käsemarkt

Allgäuer Emmentaler 

Die Grundlage für den Allgäuer Emmentaler bildet eine spezielle Milch, welche durch strenge Fütterungsvorschriften entsteht. Hinzu kommt eine geografische Abgrenzung, die festschreibt, dass nur innerhalb dieser Grenzen die typischen Bedingungen von Klima und Futtergrundlage bestehen. Äußerlich ist er durch seine matt- bis goldgelbe, glatte Rinde von einem Bergkäse zu unterscheiden und innen klar durch seine großen Löcher erkennbar. Geschmacklich ist  er aromatisch rein bis nusskernig mit einer leichten Schärfe. Auch hier intensiviert sich der Käse geschmacklich, desto länger er lagert.

Allgäuer Bergkäse 

Er gilt als absoluter Klassiker der Region. Der Allgäuer Bergkäse ist ein Hartkäse und folgt einer langen Käsetradition des Allgäus. Für die Herstellung von einem Kilo Allgäuer Bergkäse benötigt man ein Gemisch von elf Litern roher Abend- und Morgenmilch. Ein Laib mit einem Durchmesser von 40 bis 90 Zentimetern bringt stolze 15 bis 50 Kilogramm auf die Waage. Die charakteristische Rinde des Allgäuer Bergkäses schimmert matt-gelb bis bräunlich. Beim Aufschnitt zeigt sich im Käseinnern ein geschlossener Käseteil mit einzelnen kleinen Löchern. Je nach Alter schmeckt er unterschiedlich; anfangs mild-aromatisch, nusskernig wird er mit zunehmender Reifung kräftiger und würziger. 

Allgäuer Sennalpkäse 

Der Allgäuer Sennalpkäse ist ein Bergkäse, der nur auf gelisteten und anerkannten Sennalpen im Allgäu während den Sommermonaten in handwerklich-traditioneller Weise produziert werden darf. Seinen pikanten bis kräftig würzigen, etwas nussartigen Geschmack erhält der Sennalpkäse durch seine besonderen Inhaltsstoffe: Das Braunvieh, welches im Sommer auf den Weiden grast, muss auf mindestens 800 Höhenmetern weiden. Nur dann besitzen die Weiden besondere Pflanzen mit wertvollen Inhaltsstoffen, die in die Milchproduktion einfließen und den Geschmack des Käses prägen. 

Allgäuer Weißlacker 

Der Exot unter den geschützten Allgäuer Käsesorten ist ohne Frage der Weißlacker. Sein weißgelbes Äußeres mit einer dünnflüssigen, lackartigen Schmiere erinnert stark an einen handelsüblichen Feta-Käse. Allerdings sorgt der Weißlacker für ein pikantes und leicht scharfes Geschmackserlebnis und regt mit seinem fünfprozentigen Salzgehalt den Durst so richtig an. Entstanden ist dieser Käse durch ein „glückliches Vergessen» eines ,,Backsteinkäses» in einer Limburger Käserei in Wertach im Allgäu. Die Brüder Kramer ließen einen Käse versehentlich länger im Salzbad. Als sie dieses Missgeschick entdeckten, wollten sie den Käse dennoch nicht verschwenden und lagerten ihn in einer dunklen, kühlen Ecke ihres Kellers. Ein Münchner kaufte den Weißlacker für seinen Biergarten. So wurde der Weißlacker zum Verkaufshit. 

Fondue, auf dem Weg zum Schweizer Nationalgericht

Fondue als Schweizer Nationalgericht in den Bergen

Zwar sind die ersten Fonduerezepte schon über 300 Jahre alt. Doch dass sich das Fondue als Schweizer Gericht durchsetzen konnte, verdankt es nur dem Tourismus. Dafür sorgte jene eine Werbekampagne, welche das Fondue als ein typisch schweizerisches Essen glorifizierte. 

Neben dem Käsefondue findet freilich auch Schokofondue Verwendung. Warum wohl die Chocolatiers hierzu kaum Versuche unternehmen? Als einziges Unternehmen erlebte ich «Favarger» in Genf, das Schokofondue breit anbieten.  Fleischfondue setzte sich dagegen prima durch. Gerade in der Weihnachtszeit werden dazu überall dünne Fleischscheiben verkauft.

Doch zurück zum Käsefondue und ein Rezeptvorschlag

Tex-Mex-Fondue
Hauptgericht für 4 Personen

2 EL Maisstärke
4 dl Weisswein
750g Tex-Mex Reibkäse
Pfeffer

Topping;
6 Knoblauchzehen
kleiner Peperoncino
in Öl eingelegte, getrocknete Tomaten
2 Zweige Koriander

Zum Tunken;
500g Gemüse, z. B. Karotten, Blumenkohl, Kohlrabi, Kürbis
400g Weiss- oder Ruchbrot
Tortilla-Chips

Für das Topping Knoblauch sehr fein hacken. Peperoncino entkernen und mit den Tomaten klein schneiden. Alles in eine Bratpfanne geben und andünsten. 

Das Gemüse rüsten und in mundgerechte Stücke schneiden. In wenig Wasser bissfest dünsten und warm stellen. Brot in Würfel schneiden, nach Belieben kurz in einer beschichteten Bratpfanne ohne Fett rösten. 

Maisstärke mit Wein verrühren, mit dem Käse im Caquelon erhitzen. Unter gleichmässigem Rühren bei mittlerer Hitze aufkochen, bis der Käse geschmolzen und das Fondue cremig ist. Caquelon auf ein Rechaud stellen. 

Das Topping einrühren, mit Pfeffer würzen. Etwas restliches Topping separat anrichten und Koriander darüber zupfen. Gemüse, Brotwürfel und nach Belieben auch einige Tortilla-Chips dazu servieren. 

Ein paar Hintergrundinformationen

Aus der Schweiz oder französisch? 

Erstmals erwähnt wird das Fondue in einem Zürcher Kochbuch aus dem Jahr 1699. Ähnliche Rezepte finden sich aber auch in französischen, belgischen und englischen Kochbüchern dieser Zeit. Ob das Fondue tatsächlich in der Schweiz erfunden wurde, kann hingegen niemand nachweisen. Die französische Region Savoyen erhebt Anspruch darauf, die Wiege des Fondues zu sein. 

Weder Älpler- noch Hauptgericht

Ursprünglich wurde das Fondue gleichzeitig anderen Gerichten aufgetischt. 50 g Käse je Person genügten. Es macht die Wiege eines Zusatzgerichts der städtischen Oberschichten aus. Sennen und Älpler erfanden es definitiv nicht.

Kein Fondue ohne Caquelon

Traditionellerweise waren diese Pfännchen aus Ton gefertigt. Bis in die 1950er-Jahre beherrschte die Töpferei im jurassischen Bonfol den Schweizer Markt. Noch heute wird eine Fondue-Kochschüssel gleich bezeichnet wie damals; als Caquelon, denn die “Caquelons” leiten sich aus dem Französischen des jurassischen Kantons ab.
In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts gelangten Gusseisen- und Stahlmodelle auf den Markt. Dabei wurde Fondue mittels Spiritus beheizt. Aber auch hier ist zunehmend die Elektroplatte angesagt. 

Dem Siegeszug des Fondues trug auch das Militär bei. Die Käseunion erreichte, dass die Armee das Gericht in den 1950er-Jahren in den Menüplan aufnahm. Ein genialer Schachzug, Fonduezubereitende verstehen dessen Herstellung tendenziell als Männersache. Dadurch bildete sich das Fondue als klassisches Wintergericht in Schweizer Haushalten heraus.

Wenn es zu dünn oder zu dick geriet?

Wenn es zu dünn geraten ist; ungefähr einen Teelöffel Maisstärke unter Rühren in verhältnismäßigem Quantum Wein auflösen. Die Rechaud-Flamme höherstellen und dies ständig einrühren, das bis die Stärke vom Käse gebunden wurde.

Wenn es zu dick geraten ist, einfach Weißwein dazugeben und rühren. 

Export von Schweizer Käse

Ed Mc Mulllen, ehemaliger amerikanischer Botschafter in Schweiz, ein guter Freund vonn Donald Trump hat sich in einem Interview zu Freihandelskommen etwas so geäussert:

«Ich verstehe, dass die Schweizer Landwirtschaft, Freihandelsabkommen so bekämpft. Dabei könnte der Schweizer Käse z.B. viel leichter Platz in den Regalen der Welt finden»

Mein Bruder lebt in den USA, die Lebensmittel dort sind teuer und in der Tat ist Schweizer Käse schwer zu finden. Meistens nur in den Spezialgeschäften grosser Städte. Es ist schwierig bei Handelsketten als Exportmarke gelistet zu werden.

Für den internationalen Vertrieb sorgt Intercheese in Beromünster. Dort befindet sich ein riesiges Lager mit 50’000 Kubikmeter. Das Unternehmen importiert auch Käse. Es ist somit ein idealer Partner.

Zum Export habe ich auf der Webseite nichts gefunden. Ich teile die Meinung des Botschafters, Schweizer Käse hat im Ausland Potential.

Hier die Kontaktdaten von Intercheese

InterCheese AG
Industriestrasse 22
CH-6215 Beromünster

+41 41 462 50 90
info@intercheese.ch
intercheese.ch

Für die Region – aus der Region

Es ist ein Motto der Grossverteiler möglichst Produkte aus der Region anzubieten. In der Tat, wenn ich einkaufe gehe, so ist die Auswahl an Schweizer Käse sehr gut und auch der lokale Käse findet sich meistens im Ladenregal.

Eine Chance für die Schweizer Käsereien sehe ich bei den türkischen und indischen Geschäften. Natürlich verkaufen die Produkte aus diesen Ländern, doch das Obst kommt ja auch aus der Schweiz.

Ich habe mich mit einen Händler unterhalten und er klagte sein Leid im Preiskampf gegen die Konzerne. Keine Chance. Nun gibt es viele Käsehersteller, die durchaus den Ladenbesitzern mit gleichen Preisen die gleichen Spiesse anbieten können. Die Migranten würden dann auch vermehrt Schweizer Käse kaufen.

Gleichzeitig sind die Kunden von Läden für ausländische Produkte Botschafter für den Export von Schweizer Käse. Dazu mehr im Beitrag über Intercheese
Beitrag von Intercheese

Käsezubereitung, mehr als Fondue

Käse kann auf vielfältige Weise zubereitet und gekostet werden. Es ist ein herrliches Gemeinschaftserlebnis und immer ein Genuss:

Fondue
Käse wird in einer Fonduepfanne erhitzt, dieser zerläuft, Brotkrümmel werden eingetaucht und mit den Käse verzehrt.

Raclette
Dünne Scheiben zerlaufen in Raclettepfannen, werden über gekochte Kartoffeln gegossen und werden gewürzt. Dazu werden Gewürzgurken gereicht, jedoch gibt es auch viele andere Beilagen.

Backen
Camembert wird paniert, aufgebacken und mit Preiselbeeren angerichtet. Diese Art der Käsezubereitung findet sich vor allen in Böhmen.

Grillen
Bestimmte Käsesorten können auch gegrillt werden, fragen Sie Ihren Käsehändler.

Creme
Viele Pastagerichte schmecken mit Käsesauce besser, vor allem der Gorgonzola wird dafür genutzt.

Toasten
Der Toast Hawai ist ein Beispiel wo Toastbrot mit Ananasscheibe, Schinken und Käsescheiben erhitzt wird.

Käseplatte
Eine Auswahl verschiedener Käsesorten ist ein guter Abschluss zum Essen. Ein letztes Mal lässt sich der Gaumen mit einer grossen Vielfalt verwöhnen.

Käseherstellung, wie wird Käse produziert

Die Käseherstellung hat sich seit Jahrhunderten wenig verändert. Nur gibt es heute moderne Technologien, welche die Arbeit erleichtern.

Wir kennen fünf Schritte:

Gerinnen

Die Milch wird auf Qualtität geprüft und gefiltert. Unter ständigem Rühren wird die Milch erwärmt und Lab, ein Enzym aus dem Magen junger Kälber und Milchsäurebakterien zugefügt. Nach 30-40 Minuten Ruhezeit entsteht eine Masse, die Milch ist geronnen.

Vorkäsen

Mit der Käseharfe, einen Rührinstrument wird die Masse zerkleinert. Die Stücke werden immer kleiner, je kleiner die Käsestücke, desto härter wird später der Käse sein. Die Molke kann zur Herstellung von Butter später verwendet werden.

Formen und Salzbad

Die Käsestücken werden unter Rühren auf max. 57°C erwärmt. Mit einem Käsetuch werden die Stücke aus der Molke entnommen und in eine Form gepresst. Der noch weiche Käse wird in ein Salzbad gelegt, dabei nimmt der Käse Salz auf und verliert Flüssigkeit. Es entsteht auch eine Rinde.

Reifen

Durch Gärung entsteht die Lochbildung und das Aroma. Die Löcher entstehen durch Kohlensäuregas und den Blasen. Schlussendlich wird das Eiweis abgebaut und der Käse erhält seinen typischen Geschmack, der meist auf alten Rezepten basiert. Die Reifung dauert einige Tage bis mehrere Jahre und die Käselaiber müssen regelmässig gewendet werden.

Qualitätskontrolle

Es wird die Lochbildung,die Qualität des Teiges, der Geschmack und das Aussehen beurteilt. Anschliessend werden die Laibe in kleine Portionen geschnitten und verpackt. Im Verkauf erwartet den Kunden eine grosse Auswahl.

Käsesorten – grenzenlose Vielfalt

Wir listen hier alle Käsesorten auf, die wir kennen und geben dazu jeweils passende Links für die weitere Recherche. Die Käsesorten werden zum Teil in Lizenz auf der ganzen Welt gefertigt.

Appenzeller

Es gibt einen milden Appenzeller, der auch für Raclette und Fondue verwendet wird, sowie die rezenten, mein Lieblingskäse. Der original Appenzeller wird in vielen Dorfkäsereien in der Ostschweiz hergestellt, der Name ist nicht geschützt, es lohnt sich Original Appenzeller zu kaufen.
Wikipedia Eintrag
Vermarktungsseite Appenzeller
Ort Appenzell
Kanton Appenzell

Bergkäse

Bergkäse ist ein Sammelbegriff für Käse, der aus den Alpen kommt. Meistens ist es ein Hartkäse mit Naturrinde, es gibt aber auch Weichkäse. Meistens wird Bergkäse als Vermarktungsname gebraucht, wenn ein Käsebetrieb sich keine Marketingorganisation anschliesst.
Wikipedia Eintrag

Camembert

Es ist der Inbegriff von Weichkäse und stammt aus der französischen Normandie. Mittlerweile gibt es viele Produzenten und der Käse. Camembert wird gerne paniert und erhitzt mit Preiselbeeren gereicht.
Wikipedia Eintrag

Edamer

Der Edamer wird aus Kuhmilch hergestellt und in einer runden Form und einer parifiszierten Hülle umgeben. Er hat einen Fettanteil von 45% und wird seit einigen Jahren aus pasterizierter Milch statt Rohmilch gewonnen.
Wikipedia Eintrag
Informationen zu Edam

Emmentaler

Er ist der typische Schweizer Käse und wird von vielen kleinen Käsereien im ganzen Land produziert. Wie kommen wohl, die Löcher in den Käse, am besten lernen Sie das in der Schaukäserei.
Wikipedia Eintrag
Vermarktungsseite Emmentaler
Tourismusregion Emmental

Gouda

Dies ist ein weltbekannter Schnittkäse und wurde bereits 1148 urkundlich erwähnt. In der niederländischen Stadt finden regelmässig Käsemärkte statt.
Wikipedia Eintrag
Infoseite zu Hollandkäse

Mozzarella

Mozzarella ist ein sehr beliebter Käse für Pizza, zum Überbacken und für den Salat oder einen Teller angereichert mit geschnittenen Tomaten.
Wikipedia Eintrag

Tilsiter

Mennoniten aus Holland stellten im ostpreussischen Tilsit einen feinen Käse mit Kümel her, der rasch beliebt wurde. Der Markenname Holsteiner Tilsiter ist europaweit geschützt, dieser schmeckt herb.Die Schweizer haben eine Version eines milden Tilsiter aufgelegt und kurzerhand einen Ort unbenannt.
Wikipedia Eintrag
Vermarktungsseite Tilsiter
Tilsiter Streit